Lebensmittelvergiftungen durch mikrobiellen Befall kommen im Vergleich
zu anderen Vergiftungen immer noch am häufigsten vor und können zum Teil
tödlich verlaufen. Verursacht werden sie durch bestimmte Bakterien,
Schimmelpilze oder Viren, die den Menschen direkt befallen oder in
Lebensmitteln Giftstoffe bilden. Nur wenige Mikroorganismen sind
schädlich, während viele andere Mikroorganismen bei der
Lebensmittelherstellung von wichtiger Bedeutung sind, z.B. zur
Herstellung von Sauermilchprodukten. Beispiele für bakterielle
Infektionen sind die Salmonellen und einige Clostridienarten und für die
Schimmelpilze die Aflatoxinbildner auf bestimmten Nüssen. Ein
mikrobieller Befall kann durch Erhitzen, Bestrahlen, Gefrieren oder die
Anwendung von Konservierungsmitteln verhindert werden. Dass diese
Methoden das Lebensmittel in seinem Nährwert (Vitamingehalt,
Aromastoffe,...) nicht besser machen, sondern in der Regel
verschlechtern, ist offensichtlich. Deshalb muss immer ein Kompromiss
gefunden werden, der die Gefahr durch eine mikrobielle Vergiftung und
der Gesundheitsgefährdung durch minderwertige Lebensmittel minimiert.
Möglichkeiten dazu sind folgende:
- Produktion möglichst keimarmer Lebensmittel. Neben einer guten
Hygiene wäre z.B. auch durch Reduktion der Massentierhaltung eine
Verbesserung möglich, da diese ein Übertragen von Keimen wie
Salmonellen begünstigt.
- Optimale Hygiene in der Lebensmittelindustrie, im Haushalt und
besonders der Massenverpflegung.
- Besondere Vorsicht bei der Verwendung von bestimmten
Lebensmitteln wie Hähnchen, die im allgemeinen stark mit Salmonellen
befallen sind. Gefährlich sind hier Schmierinfektionen, bei denen
Tauwasser in andere Lebensmittel gelangt, wo sich die Salmonellen
optimal entwickeln können.
- Gute Lagerung der Lebensmittel (kühl, trocken)
- Konsequenter Einsatz der Konservierungsverfahren dort, wo sie
notwendig sind, z.B. Erhitzen von Fleisch.
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